Seit der Gründung der Kapelle Gamb im Jahre 1948 bestand eine aus aktiven, ehemaligen und befreundeten Musikern zusammengesetzte Gemeinschaft, die sich zwar nicht ausdrücklich als Verein bezeichnete, von ihrer Struktur, ihren Tätigkeiten und Aufgaben her aber das Wesen eines nicht eingetragenen Vereins hatte. Das oben erwähnte Team um Gamb mit Fritz Sachs, Gerhard Vaupel und Willi Wissemann bildete praktisch den Vorstand.
Anfang 1982 gründete nun dieser nicht eingetragene Verein formell den Wohrataler Musikverein Rauschenberg e.V. Der dann eingetragene Verein machte es sich wie bisher zur Aufgabe, die Volks- und Blasmusik zu fördern und zu pflegen, öffentlich für kulturelle und gemeinnützige Zwecke aufzutreten und musikalische Jugendarbeit zu leisten. Gemeinschaft und Geselligkeit der Musiker und ihrer langjährigen Freunde sollten gepflegt werden. Dem erstmals nach Satzung gewählten Vorstand gehörten an: Fritz Sachs (Vorsitzender), Heinrich Martin (Stellvertretender Vorsitzender), Reinhold Volland (Kassierer), Uwe Henkel (Schriftführer) und Herbert Knopf (Notenwart).
1988 wurde das 40-jährige Bestehen des Musikvereins mit einem großen Musikfest in Rauschenberg gefeiert. Neben einem Galaabend der Volksmusik mit so bekannten Größen wie Franzl Lang, dem Entertainer und Parodisten Olaf King und dem Gesangsduo Hilde und Ulrike Eigenbrodt, spielten auch die „lustigen Wohrataler“ im Festzelt auf. Weitere Höhepunkte waren der Festzug mit acht Kapellen und Spielmannszügen sowie die Ehrung langjähriger Mitglieder. Im Vorfeld des Jubiläumsmusikfestes wurden vom Vorstand und der Mitgliederversammlung wichtige Entscheidungen über die Zukunft des Vereins getroffen. War die Jugendarbeit bisher dem Engagement einzelner Vereinsmitglieder überlassen worden, so kamen nun Überlegungen auf ein Jugendorchester zu gründen. Der Erlös des Jubiläumsmusikfestes wurde für diesen Zweck bestimmt. Zudem trat der Verein im Jubiläumsjahr 1988 dem Landesmusikverband Hessen bei, heute Hessischer Musikverband e. V.
Im Januar 1989 wurde durch Beschluss der Mitgliederversammlung der Name des Vereins in „Musikverein Rauschenberg e. V.“ geändert. Ein neuer Vorstand wurde gewählt, dem nun erstmals auch zwei Jugendleiter, nämlich Uwe Henkel und Norbert Koch, angehörten. Nach dem Gründungsaufruf begann die Jugendausbildung nach Ostern 1989. Mädchen und Jungen aus Rauschenberg und Umgebung wurden kostenlos ausgebildet. Der Verein stellte auch die meisten Instrumente zur Verfügung. Das Jugendorchester konnte sich bereits 1989 am traditionellen Weihnachtsblasen Heiligabend auf dem Marktplatz in Rauschenberg beteiligen. Viele Vereinsmitglieder beteiligten sich an der Ausbildung der Jugendlichen. Insbesondere aber auf die beiden Jugendleiter kam eine Menge Arbeit zu. Viel Engagement forderten Probevorbereitungen, Einzel- und Gruppenunterrichte, Bläserfreizeiten, Wandertage und Jugendausbildung im weitesten Sinne.
Die Ausbildungsarbeit brachte sehr gute Ergebnisse auf musikalischem wie auf kameradschaftlichem Gebiet hervor. Eine ganze Reihe Jugendlicher konnte sich überregional insbesondere bei Bläserfreizeiten des Musikverbandes qualifiziert und unter professioneller Anleitung weiterbilden und auszeichnen. Heute sind die die Jugendlichen zu einer wichtigen Stütze des Vereins geworden. Musikalisch ist das nicht mehr zu übersehen. Aber auch an der Organisation und der Vorstandsarbeit beteiligen sich die jüngeren Vereinsmitglieder, von denen viele schon längst erwachsen geworden sind.
Neben dem Aufbau der Jugendarbeit gab es in den vergangenen Jahren vielfältige Aktivitäten des Musikvereins wie z. B.: Seit 1989 Durchführung und Mitgestaltung eines Weihnachtsmarktes in Rauschenberg, Konzertreisen in die Rauschenberger Partnerstadt Westende/Belgien, in viele Länder Deutschlands, nach Österreich und Italien. Ausrichten von musikalischen Radler- und Wanderertreffs, Platzkonzerten, Mitwirkung am kulturellen Geschehen in Rauschenberg bei Frühlingskonzerten, Besuchen aus der Partnerstadt, Feiern von Vereinen und Kirche.
Besonders aktiv war der Musikverein 1991 in der Festwoche anlässlich der 725-Jahr-Feier der Stadt Rauschenberg u. a. beim Historischen Markt, als Stadtmusikanten im 19. Jahrhundert, beim Weckruf vom Rathausturm und als Mitwirkende bei Konzerten hinter und vor dem Rathaus.
Eine besondere Tradition seit Gründung im Jahr 1948 bleibt das Turmblasen vom Rauschenberger Rathaus vormals am Sylvesterabend heute regelmäßig am Neujahrstag sowie die Weihnachtsmusik am Heiligabend auf dem Marktplatz.
Im Jahr 1998 trat der langjährige Vorsitzende Fritz Sachs auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Sein bisheriger Stellvertreter Reinhold Volland wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt. Ein besonderes Ereignis im Jubiläumsjahr 1998 war das gemeinsam mit der Kyffhäuserkameradschaft und der Trachtengruppe Rauschenberg an Pfingsten begangene Jubiläumsfest. Der aus Mitgliedern aller drei Vereine bestehende Festausschuss hatte die Veranstaltung professionell vorbereitet und die Vereinsmitglieder sowie viele Freunde halfen an allen Festtagen tatkräftig mit. So wurde den Besuchern mit Discoabend, Bogenschießen, Tanzabenden, Festzug und Frühschoppen ein ansprechendes und abwechslungsreiches Programm geboten, das sicher bei vielen in guter Erinnerung geblieben ist.
In den letzten 10 Jahren wurden Traditionen fortgesetzt, aber auch viele neue Vorhaben angegangen und umgesetzt. Die Kontakte zum Hessischen Musikverband wurden durch die Teilnahme an Versammlungen und Veranstaltungen gepflegt; die Ausbildungs- und Freizeitangebote der Landesmusikjugend Hessen, wie z. B. „Music for Kids“, die Ronneburg-Freizeit und sonstige Lehrgänge wurden von unseren Jugendlichen gerne in Anspruch genommen.
Für alle Aktiven und Passiven waren die jährliche Frühjahrswanderung, aber auch die Tages- und Mehrtagesfahrten, u. a. nach Südtirol und Österreich, jeweils mit klangvoller Unterstützung durch unser Orchester, gern besuchte Veranstaltungen. Die Teilnahme unseres Orchesters beim Bundesmusikfest in Würzburg im Mai 2007 war für alle ein besonderes Ereignis.
Die bisherigen musikalischen Verpflichtungen in unserer Stadt wurden ergänzt durch Auftritte beim Blumenbasar des KVR, bei der Burschenkirmes, beim Hattebachfest, beim Heidelbeertanz des TSV, beim Martinsumzug, bei Besuchen der Delegationen aus der Partnerstadt Westende und bei anderen Vereinsfesten.
Außerorts gab es zahlreiche Verpflichtungen bei befreundeten Vereinen in Buchenau, Emsdorf, Gemünden und Mardorf sowie zu verschiedenen anderen Anlässen. Ein fester Bestandteil unseres Jahresprogramms ist neben dem Weihnachtsmarkt unsere „Blasmusik am Markt“ geworden. Dabei fehlt uns zwar noch der wirtschaftliche Erfolg, aber wir hoffen zukünftig auf besseres Festwetter und mehr Besucher.
Die aktiven Musiker treffen sich wöchentlich mehr als 40 Mal im Jahr zu Orchesterproben, darüber hinaus bei den genannten Veranstaltungen und zu zahlreichen Ständchen.
Der Vorstand und der vor Jahren neu gebildete Vereinsbeirat legen in zahlreichen Versammlungen die Grundlage für die Vereinsarbeit und alle Aktivitäten. Der Vorstand gehören im Jubiläumsjahr an: Herbert Knopf (Notenwart), Tim Hamel (stellv. Jugendleiter), Theresa Kreyling (Jugendleiterin), Thorsten Ohly (Schriftführer), Jörg Hamel (Kassierer), Uwe Henkel (Stellv. Vorsitzender), Reinhold Volland (Vorsitzender). Fritz Sachs ist Ehrenvorsitzender.
Dem Vereinsbeirat gehören folgende Mitglieder an: Verena Hampach, Anne Heinen, Andre Estor, Wilfried Hartmann, Rolf Hillenbrand und Matthias Schaub
Die Ausbildung der Jugendlichen am Instrument wurde fortgeführt; dabei ist der besondere Dank zu richten an die Ausbilder, an die Jugendleiter Theresa Kreyling und Tim Hamel und insbesondere aber auch an unseren Dirigenten, stellv. Vorsitzenden und musikalischen Leiter Uwe Henkel. Ein weiterer Schwerpunkt der letzten Jahre war der Aufbau der Ausbildung für die Jüngsten im Verein. Zunächst hatte man einige Jahre damit angefangen, eine vormusikalische Ausbildung unter Leitung von Angela Damm anzubieten. Dann wurde unter der tatkräftigen Leitung von Marion Braun-Wenzl mit der Ausbildung an der Blockflöte begonnen. Diese Ausbildung hat so an Interesse und Zuspruch gewonnen, dass der Verein heute stolz vier Flötengruppen vorweisen kann und an ca. 40 Wochen im Jahr jeweils vier Stunden Unterricht für die Kinder zwischen 7 und 10 Jahren erteilt wird. Dabei sind schon wieder weitere interessierte Kinder auf der Warteliste. Die Jugendarbeit im Allgemeinen wird ergänzt durch erste Auftritte, gemeinsame Veranstaltungen und Freizeiten , wie z. B. ein Zeltwochenende sowie die erwähnten Angebot der Landesmusikjugend Hessen.